schäbig

schäbig

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schä|big ['ʃɛ:bɪç] <Adj.> (abwertend):
a) in als unansehnlich empfundener Weise abgenutzt o. Ä.:
einen schäbigen Mantel tragen; der Koffer ist alt und schäbig.
Syn.: abgerissen, alt, gebraucht.
b) sehr gering und als unzureichend empfunden:
ein schäbiger Rest; ein schäbiges Trinkgeld; in dieser Firma ist die Bezahlung sehr schäbig.
Syn.: knauserig (ugs. abwertend), knick[e]rig (ugs. abwertend).
c) (in Bezug auf jmds. Verhaltens-, Handlungsweise) in beschämender Weise schlecht:
ein ganz schäbiger Kerl; jmdn. schäbig behandeln; ich komme mir richtig schäbig vor.
Syn.: erbärmlich, gemein, schnöde (geh. abwertend).

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schä|big 〈Adj.〉
1. armselig, ärmlich, dürftig, abgetragen, ungepflegt, unansehnlich
2. geizig, kleinlich, nicht vornehm
3. gemein, verachtenswert
● ein \schäbiger Anzug; \schäbig angezogen sein; sich \schäbig benehmen; das war \schäbig von ihm (dass er nicht großzügiger war) [<mhd. schebigräudig; abgeschabt aussehend“; → Schabe2, Schäbe „Schafräude, Krätze“]

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schä|big <Adj.> [mhd. schebic, eigtl. = räudig, zu veraltet Schabe, Schäbe = Krätze, Räude, zu schaben (2 b)] (abwertend):
1.
a) abgenutzt u. daher unansehnlich; ärmlich:
ein alter -er Koffer;
der Mantel sieht schon etwas s. aus;
ein -er Rest.
2. verächtlich; unredlich, gemein:
ein -er Kerl;
eine -e Handlungsweise;
ich komme mir richtig s. vor.
3. kleinlich, geizig:
ein schäbiger Mensch;
sich [jmdm. gegenüber] s. zeigen.

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schä|big <Adj.> [mhd. schebic, eigtl. = räudig, zu veraltet Schabe, Schäbe = Krätze, Räude, zu ↑schaben (2 b)] (abwertend): 1. a) abgenutzt u. daher unansehnlich; ärmlich: ein alter -er Koffer; eine -e Absteige, Kneipe; ein kleiner, -er Laden; bis einer, ein -er (schäbig gekleideter, ungepflegt wirkender) alter Herr, mir ins Gesicht lachte (Frisch, Montauk 41); das Buch, der Sessel, der Teppich, das Parkett, der Mantel sieht schon etwas s. aus; auch die Fassade der Hauptkirche war s. (Koeppen, Rußland 115); s. (schlecht, dürftig) angezogen sein; b) armselig; gering: ein -er Rest; eine -e Existenz führen; ein besseres Quartier als den -en Verschlag auf dem Wohnwagenplatz (Richter, Flüchten 309); Es waren -e zwölf (nur zwölf) Mann (Feuchtwanger, Erfolg 728); es komme im besten Fall auf einen -en (↑faulen 2) Kompromiss heraus (NJW 19, 1984, 1087). 2. verächtlich; unredlich, gemein: ein -er Kerl; eine -e Handlungsweise; ein kleiner -er Ehrgeizling (St. Zweig, Fouché 57); ein kleiner -er Gauner und Urkundenfälscher (Bild und Funk 28, 1966, 33); es war eine -e Methode, andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen, die -ste, die man sich vorstellen konnte (H. Gerlach, Demission 76); ich komme mir richtig s. vor; s. (gemein, niederträchtig) lachen. 3. kleinlich, geizig: ein -er Mensch; ein -es (von Schäbigkeit zeugendes) Trinkgeld; sich [jmdm. gegenüber] s. zeigen; Weite Bevölkerungskreise fanden es s., die Gedenkstätte mit weniger als zehntausend jährlich abzufinden (Muschg, Gegenzauber 263).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Schäbig — Schäbig, er, ste, adj. et adv. von Schabe, die Krätze, ein für krätzig in den niedrigen Sprecharten übliches Wort. Wenn ein Mann oder Weib auf dem Haupt oder am Bart schäbigt (schäbig) wird, 3 Mos. 13, 29. Nieders. schävisk, schäfsk, Engl. shabby …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Schabig — (Schabine), s. Bronzefarben, Bd. 2, S. 312 …   Lexikon der gesamten Technik

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